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Buchvorstellung

“Übersee-Botschaften, Bd. 1”

von Dr. Ekkirala Krishnamacharya

 

Lessons on the Yoga of Patanjali

Dr. Ekkirala Krishnamacharya (Meister E.K.) bereiste in der Zeit von 1972 bis 1983 sieben Mal Europa. Auf Bitten der Gruppen hielt er an verschiedenen Orten Vorträge. 25 dieser Vorträge sind in diesem Band unter dem Titel "Übersee-Botschaften" (Overseas Messages) zusammengefasst. Die Lehren von Meister E.K. inspirieren weiterhin selbst Jahre nach seinem Weggang aus dem Physischen.

Inhalt: Astrologie und ihr Zweck; Astrologie und Heilen; Veda und seine Symbole; Die Lehren des Weltlehrers; Ereignisse um den Weltlehrer; Yoga im täglichen Leben; Östliche und westliche Denkweise; Wissenschaftliches Denken und östliches System; Homöopathie und Spiritualität; Die Meister der Weisheit; Die Meister der Weisheit; Yoga und spirituelles Heilen; Einweihung; Yoga des Patanjali; Gesundheit, Hoffnung und positives Denken; Kooperation zwischen dem Menschen- und dem Devareich. Die Zukunft der Menschheit und die Rolle der Vereinten Nationen; Heilen, Homöopathie und Ayurveda; Pythagoras; Kriya Yoga; Gayatri – Der Gesang des Lichts; Was ist Dienst und die Bedeutung von Opfer; Der Mensche – das dreifache Wesen.

Kulapati Book Trust Visakhapatnam, Indien, 2003.
Das Buch ist nicht auf Deutsch erschienen, nur Englisch.
 

Leseprobe:

Einweihung (Auszug). Vortrag gehalten in Genf am 11. 11. 1976

Von allen Themen des spirituellen Lebens, die wir richtig verstehen sollten, ist die Einweihung - oder Initiation, wie sie zu Recht genannt wird - das wichtigste. Schon aus der Tatsache, dass Meister Djwhal Khul über dieses Thema ein eigenes Buch diktiert hat, können wir ersehen, welche Bedeutung dem Wissen um den Sinn dieses Wortes zukommt. Seit tausenden von Jahren gibt es schon bedeutungsvolle, herrliche rituelle Bücher, welche den Vorgang der Initiation erklären. Wenn Sie sich in die heilige Tantrische Literatur aus alter Zeit vertiefen, werden Sie feststellen, dass dem Thema Initiation in jedem Buch ein eigenes Kapitel gewidmet wurde. Auch heute bestehen noch fromme und geheime Ritualorden, und einige von Ihnen werden wissen, dass die Zeremonie, die einen Kandidaten in den Orden einweiht, wichtiger ist als die gewöhnlichen Rituale. Wir können daher annehmen, dass dem Wort Einweihung ein tiefer Sinn und eine grosse Bedeutung zugrundeliegen.

Man sagt, ein Mensch müsse sich vielen Prüfungen unterziehen, bevor er eingeweiht wird. Mir erscheint es so, als läge die erste wirkliche Prüfung darin, das Wort «Einweihung» bzw. «Initiation» richtig zu verstehen. Ich meine, dass es tatsächlich eine Prüfung ist, weil so viele Menschen das Wort äusserst unzutreffend anwenden. Sie haben es zu Hunderten verschiedenen Gelegenheiten verwendet, so dass der Ausdruck heute abgedroschen klingt und es wirklich nicht leicht ist, allen diesen Bedeutungen standzuhalten. Daher können wir es als erstes Hindernis oder als Probe sehen, den eigentlichen Sinn und die wahre Bedeutung dieses Wortes herauszufinden, bevor wir uns näher mit der Einweihung beschäftigen.

Bei vielen Völkern bedeutet «Einweihung» eine Zeremonie, die an einem bestimmten Tag zu einem speziellen Zweck durchgeführt wird. Auch in Indien wählt ein orthodoxer Priester einen günstigen Tag aus, möglichst zu einer Sonnen- oder Mondfinsternis. Der Initiator und die Person, die eingeweiht wird, gehen zu einem heiligen Fluss, in dem sie einige Minuten vor Eintritt der Finsternis ein heiliges Bad nehmen. Genau zu Beginn der Eklipse gibt der Einweihende dem Schüler ein heiliges Wort, das vor anderen Menschen streng geheim gehalten wird. Die Person, welche das Wort empfing, setzt sich dann ans Flussufer und wiederholt das heilige Wort so lange, bis die Finsternis vorüber ist. Es ist natürlich viel Wahres an dem, was sie tun, doch wenn sie sich nicht dessen bewusst sind, was Einweihung wirklich ist, bleibt nur der inhaltsleere Ablauf einer formalen Zeremonie. Die Bedeutung des Wortes «Initiation» ist «Anfang, Einführung, Aufnahme (in eine Gemeinschaft)», und es handelt sich dabei nicht um ein einzelnes Ereignis, sondern um einen Neubeginn.

Ein gutes Gleichnis für eine Einweihung ist zum Beispiel die Geburt eines Menschen, denn sie stellt nicht nur ein Ereignis, sondern auch den Beginn einer Laufbahn dar. Im Augenblick seiner Geburt erhält das Kind die Möglichkeit zur physischen und geistigen Entwicklung und kann sich dann während seines ganzen Lebens auf gesunde und natürliche Weise entfalten. Ohne dass es jemand darauf hinweisen muss, weiss das Kind von Geburt an, wie es atmen, und seine Nahrung aufnehmen soll, und innerhalb weniger Stunden kann es lächeln und weinen. Durch welches Wunder wurde das Kind eingeweiht in die rechte Art zu atmen und wer lehrte es, Nahrung anzunehmen und sie mit der Zunge zu schmecken? Wer teilte ihm mit, dass es weinen und lächeln kann? Wo lernte es alle diese Lektionen? Gibt es einen Saal oder ein Klassenzimmer, wo diese Dinge gelehrt werden?

Wir müssen akzeptieren, dass es eine Quelle gibt, von der das Kind alle diese Informationen erhält. Wenn wir diese Quelle eine «Halle» nennen, dann sollten wir uns daran erinnern, dass es sich dabei nicht um die physische Halle eines physischen Gebäudes handelt, sondern dass es eine wundervolle Halle ist, die in uns und um uns herum besteht und wirkliche Weisheit enthält. Wenn Weisheit gänzlich verfügbar sein soll, muss diese Halle die gesamte Schöpfung mit allen Sonnensystemen beinhalten - und in diesem Sinne wenden die Meister den Ausdruck «die Halle der Weisheit» an. Wenn die Meister im Zusammenhang mit der Einweihung die Bezeichnung «Halle der Weisheit» benutzen, denken viele Leute, die das lesen, irrtümlicherweise, dass es für die Einweihung ein eigenes Gebäude mit einer Halle gibt. Um darüber zu sprechen und um sich vorzubereiten ist ein solcher Begriff zweifellos nötig; aber der eigentliche Einweihungsvorgang findet nicht in der Halle eines Gebäudes statt. Er bringt uns vielmehr die Schöpfung zu Bewusstsein, so wie wir uns durch die physische Geburt der Welt um uns herum bewusst werden. Nun können wir verstehen, in welchem Sinne wir die gesamte Schöpfung mit der «Halle» gleichsetzen können. Denken Sie einmal ganz ruhig an den Augenblick unserer Geburt, darin werden Sie die Prinzipien der Einweihung verstehen. Was geschieht zum Zeitpunkt unserer physischen Geburt? Es ist dasselbe, was beim Erwachen aus dem Schlaf geschieht. Auch während wir schliefen, war alles hier - die Welt um uns blieb unberührt, wie sie war, unser physischer Körper blieb unverändert, wie er war, und alle Kräfte - astral, ätherisch, mental und buddhisch - arbeiteten in uns weiter. Die Devas und die Chemikalien unserer Körperzellen sowie die Intelligenzen, welche die Eigenschaften der Materie erhalten - sie alle sind tätig, um unseren Körper intakt zu halten, während wir schlafen. Es ist das Wunder der Gesamtheit aller Devas. Dann kommt das Erwachen. Und wer ist nun derjenige, der schläft, während all die Intelligenzen in unserem Körper wach und die ganze Nacht hindurch an der Arbeit sind - und wer ist es, der dann erwacht?

Es gibt ein grundlegendes Prinzip, das verstanden werden muss, bevor wir uns in das Thema Einweihung vertiefen: Wenn zwei Menschen einander treffen und sich unterhalten, dann ist immer eine dritte Person anwesend, welche eine Kombination der anderen beiden Personen ist. Sprechen drei Personen miteinander, dann ist eine vierte Person unter ihnen, die das vereinigte Bewusstsein der drei anderen ist. Wenn nun 100 Leute an einem Ort versammelt sind, und jeder einzelne von ihnen hat eine Wirkung auf die anderen 99, dann ergeben sich 100 Einheiten, die wir Personen nennen - aber es gibt lediglich eine Person. Diese wird die 101. Person genannt, und sie bleibt bestehen, so lange die 100 Personen zusammen sind. Wenn diese 100 Personen sich zerstreuen und in ihre Häuser gehen, so bedeutet das die Desintegration oder Auflösung der Gesamtkörperlichkeit der 101. Person - und das bezeichnen wir als den Tod dieser Person im physischen Sinne. Das gleiche passiert, wenn wir geboren werden, und wenn wir tot sind. Millionen und Millionen von Intelligenzen schliessen sich zur Form unseres Vehikels zusammen, und Millionen und eine Person erlangen Bewusstsein als die Person, die geboren wird. Und wenn zu der Zeit, die wir Tod nennen, der physische Körper abgelegt wird, dann kehren all die Millionen Intelligenzen zu ihren Ursprungsorten zurück: das Wasser-Element unseres Körpers geht zum Wasser der Erde, die Mineralstoffe unseres Körpers gehen zu den Mineralien, die Gase aus unserem Körper gehen auf in den Gasen, die Stimme in uns kehrt zurück zum Klang-Prinzip des Raumes. Der Geist in uns kehrt zum Geist-Prinzip des Alls zurück, und das ist dann der Tod der 1.000.001. Person. In Wirklichkeit ist sie nicht tot, sondern sie ist zeitweilig aufgelöst. Während Tausenden von Jahren durchläuft sie eine Reihe von Erfahrungen. Von der Zeit an, als sie ihre Laufbahn als Monade begann, bis zur höchsten Stufe der Befreiung, die wir in unserem Geist erreichen können, existiert 1.000.001. Person ununterbrochen - sie geht in den Tod, wenn der Körper abgelegt wird und erwacht (wird bewusst), wenn ein Körper gebildet wird. Als Teil der Gesamtschöpfung hat sie eine immerwährende Existenz. Diese Einheit wird auf Englisch «monad» genannt, und bedeutet etwas, das nie durch irgendeinen Vorgang zerstört werden kann und einen Teil des Ganzen bildet. In Sanskrit heisst es Jiva. Diese Schöpfung ist von Millionen von Jivas bevölkert.

Bevor wir auf richtige Weise verstehen, was Einweihung ist, müssen wir noch ein anderes Wunder um Tod und Geburt betrachten: Alle diese Millionen und Abermillionen von Intelligenzen, die unsere Vehikel (die physischen Träger) formen, sind dieselben Urformen von Monaden. Auch sie sind Millionen und Millionen von Jivas oder monadische Funken, aber sie schliessen sich zusammen, um die Körper zu bilden, während eine von ihnen als «die Monade» dem Körper innewohnt. Dies ergibt sich aus dem höheren Alter (Dienstgrad) der einen Monade im Verhältnis zu den anderen. Zum Beispiel haben 10.000 Monaden vor Tausenden von Jahren ihr Leben begonnen; andere 10.000 Monaden begannen ihre Existenz vielleicht vor 1.000 Jahren. Jene Monaden, die gerade vor 1.000 Jahren begannen, benötigen eine völlig andere Art von Schulung auf dieser Erde, als die dienstältesten (fortgeschrittensten) Monaden. Es hat keinen Zweck, den jüngeren und älteren Monaden dieselbe Ausbildung zu geben. Wenn die Natur mehrere Klassen für die verschiedenen Monaden einrichten müsste, hätte sie Millionen und Abermillionen von separaten Schulen zu eröffnen - und das ist, wirtschaftlich gesehen, nur eine unergiebige Lösung. Aber die Natur ist erfüllt von wundervoller Wirtschaftlichkeit und hat nur eine Halle der Weisheit für alle Stadien von Monaden; und dann ist die Natur auch so wunderbar intelligent und setzt die älteren Monaden als Lehrer für die jüngeren ein. Jede Gruppe von Monaden hat ihre jüngeren Schüler und ihre älteren Lehrer. Daraus folgt, dass die ganze Halle der Weisheit von Lehrern und Schülern erfüllt ist, und dass keine Notwendigkeit. besteht, auswärtige Lehrer zu berufen oder Schüler von ausserhalb einzuladen. Es ist dies eine wunderbare Ökonomie, über die wir Tausende von Jahren mit Staunen nachsinnen könnten. Nun werden Sie in groben Zügen den Aufbau der Natur verstehen können.

Die eine Monade, die den Status einer fortgeschrittenen Seele erreicht hat, wird ein Professor in einem Körper - und der Körper selbst wird eine kleine Halle der Weisheit, in der sich Millionen und Abermillionen von Monaden, die kleine Kinder sind, versammeln - sie sind der Seelen-Monade anvertraut. Die Seele erhält ihre Schulung auf dieselbe Weise, wie sie mit ihren Junior-Monaden umgeht. Diese Monaden bevölkern die Zellen unseres Körpers, und sie wechseln sehr bald ihre Gruppe, denn sie haben viele Dinge in vielen Klassen zu lernen. Wenn wir daher heute unsere Nahrung essen, schliessen sich uns durch die Zellen und Atome der Nahrung, die wir zu uns nehmen, Millionen von neuen Monaden an. Wenn wir Wasser trinken, kommen Millionen von Monaden als Wasser in der Form junger Paare (Wasserstoff und Sauerstoff, die ein Paar bilden und sich zu kleinen Tropfen formen), um in der Halle der Weisheit, die unser Körper ist, zu studieren. Jeden Tag, nachdem die Beziehung mit uns vollendet ist, kehren sie in ihre Häuser zurück und werden am nächsten Tag zu einer anderen Schule gesandt. Sie sollten diesen ganzen Vorgang einmal in ihrem Denken behalten, bevor Sie sich in die wahre Bedeutung des Wortes Einweihung vertiefen.
 

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