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Buchvorstellung

“Der Pfad der Synthese”

von Dr. K. Parvathi Kumar

 

Lessons on the Yoga of Patanjali

Gemäss der Technik der Synthese wird alles angenommen und entsprechend seiner Eignung mit Verantwortung benutzt, nicht zur Ausbeutung. Durch Synthese lernen wir einzubeziehen, nicht auszuschliessen. Wenn wir die Menschen, die zu uns kommen, einbeziehen, werden wir auch von den höheren Welten einbezogen. Dieses Prinzip des Yogas der Synthese wird von  Dr. K. Parvathi Kumar in der Broschüre "Der Pfad der Synthese" mit einfachen Worten dargelegt.

Die Broschüre enthält eine Ansprache vom 29. 05. 1995 in Kirchheim, Deutschland, über den Yoga der Synthese, so wie er von Meister CVV dargelegt wird. Er erfrischt das eigene Denken und verzaubert einen in einen Zustand der "Gegenwart".

Dhanishta, Visakhapatnam, Indien 1996

Der Text wurde im Vaisakhbrief 3/11 (1997) veröffentlicht, ist jedoch nicht als separate Publikation erschienen.
 

Leseprobe:

Der Pfad der Synthese (Auszüge)

Die Schwierigkeiten, denen wir in unserem Leben begegnen, sollten als Hinweis auf eine Korrektur verstanden werden.
Sie sollten nicht als eine Art von Sünde verstanden werden. Sünde ist nichts weiter als eine Projektion unserer Unzulänglichkeiten. Behebe die Unzulänglichkeiten und schaffe ein abgerundetes Energiesystem. Auf diese Art ergibt sich eine abgerundete Entwicklung. Je weiter ihr euch in dieser Richtung entwickelt, desto deutlicher werdet ihr die Funktion von allem, was existiert, erkennen. Es gibt keine Ablehnung. Dies wird möglich, wenn wir, durch Erkenntnis der einen Existenz, die Einheit von allem sehen. Und wenn wir die eine Existenz als alles sehen, ist dies die reine Liebe. Von dieser Liebe wird in den Schriften gesprochen. Sie ist nicht der Vorgang, den anderen als Persönlichkeit zu lieben. Erkenntnis der Einheit ist zugleich Erkenntnis der reinen Liebe, weil man weiss, dass jedes Element ein Teil des ganzen Selbst ist.

Es gibt kein Sichschlagen mit der eigenen Hand. Es gibt keine Abneigung zwischen der rechten und der linken Hand. Innerhalb des menschlichen Körpers arbeiten alle Glieder zusammen. Weil das Bewusstsein besteht, dass alles eines ist. So ist es, wenn die Einheit erkannt wurde. Dann wird es keine Ablehnung geben, nur die allumfassende Liebe. So umfangreich ist die Arbeit der Synthese, für die jetzt der Samen gesetzt wird. Wir bewegen und gegenwärtig in die zweite Runde. Es braucht etwa vier Runden, bis diese Wahrheit auf ganz handfeste Weise erkannte wird. Jede Pionierarbeit geht bis zu einem gewissen Punkt unbemerkt vonstatten. Lasst uns Pioniergeist in uns tragen und die ätherischen Träger erbauen…

Wir müssen dieses liebende Verständnis für die Menschen gewinnen. Wenn wir gelernt haben einzubeziehen, werden wir mit einbezogen. Das ist der Trick des ganzen Spiels. Beziehe ein, um einbezogen zu werden. Wenn wir ablehnen, werden wir abgelehnt. Dies sind die harten Wahrheiten im Leben. So sehr wie ihr jemanden vernachlässigt, so sehr werdet auch ihr vernachlässigt. Und in dem Masse, wie ihr versucht einzubeziehen, werden die Menschen euch berücksichtigen und einbeziehen. Aus diesem Grunde lautet die fundamentale Lehre von Meister C.V.V.: "Lernt einzubeziehen." Bezieht ein, mit dem höheren Verständnis, dass das, was eingeschlossen wird, ebenfalls Teil der Seele ist. Normalerweise fühlen wir uns unwohl, jemanden oder eine Auffassung mit einzubeziehen, wenn wir die Persönlichkeit oder das Konzept ohne Synthese betrachten. Alles was als ein Konzept kommt, entspringt ebenfalls derselben Quelle.

Wenn also es einen Standpunkt eines Konzepts existiert, kommt er auch aus dem Ozean der Synthese hervor und hat seine eigene Funktion. Darum ist die okkulte Wahrheit: "Es gibt in der Schöpfung keine unnützen Dinge, aber es kann vergeudete Dinge in der Schöpfung geben." Vom Standpunkt des Eingeweihten betrachtet, gibt es nichts in der Schöpfung, was unnütz wäre. Es gibt keine nutzlosen Konzepte, Dinge oder Personen in der Schöpfung. Alles hat seinen Zweck, und weil wir den Zweck nicht kennen, empfinden wir es als nutzlos. Noch öfter finden wir, wenn wir selbst in einem Konzept gefangen sind, dann andere Auffassungen unnütz sind. Dies passiert nur, weil wir in einem Konzept gefangen sind.

Wenn wir arbeiten, arbeiten wir mittels Konzepte. Aber wenn keine Notwendigkeit zur Arbeit besteht, sollten wir aus dem Konzept heraustreten. Ein Konzept ist ein Gedanke. Ein Gedanke ist eine Einrichtung, durch die gearbeitet werden kann. Wenn die Arbeit vorbei ist, sollte man in der Lage sein, den Gedanken gehen zu lassen, man selbst zu bleiben. Wenn der Zweck der Arbeit vorbei ist, sollten wir weiterhin ohne Eingrenzung durch Gedanken bleiben können.

Wenn wir regelmässig mit einem Gedanken arbeiten, werden wir unbewusst von diesem Gedanken eingeschränkt. Wir werden eingeschränkt, und somit hängen wir fest. Die Konzepte von Weisheit und sogar die verschiedenen Namen der Meister sind allesamt Möglichkeiten, um damit zu arbeiten, tatsächlich sind aber wir die Essenz des ganzen. Wenn wir es lernen, derart gedankenfreu zu sein, können wir mit jedem theologischen System arbeiten. Wir müssen nicht zwangsläufig an einem hervorquellenden Gedanken hängenbleiben. Wir können die Vielfalt der theologischen Gedanken kennenlernen und uns dabei daran erinnern, dass wir selbst die wesentliche Voraussetzung dafür sind.

Wenn es die Situation erfordert, können wir mit Leichtigkeit im Sufi-System arbeiten. Wenn es die Situation erfordert, können wir mit Leichtigkeit im Sai Baba-System arbeiten. Entsprechend der Situation können wir mit Tantra, mit Yoga und mit jeder anderen Sparte von Yoga - Raja Yoga, Agni Yoga, Kundalini Yoga - arbeiten. Es gibt so viele Yogas. Sie alle sind letztendlich ein und dasselbe. Aber entsprechend der Vielfalt der Seelenqualitäten werden bestimmte Seelen von bestimmten Systemen angezogen. Wir sollten verstehen, dass, wenn eine bestimmte Person einem bestimmten theologischen System folgt, dies bedeutet, dass die Qualität dieser Seele der Qualität des betreffenden theologischen Systems nahesteht. Es ist ein Aspekt der Synthese, mit allen theologischen Systemen arbeiten zu können. …

Kommt etwas zu uns, ist es von der Natur zu uns geschickt worden, sei es eine Sache, eine Situation oder eine Person. Man sollte die göttliche Hand hinter der Sache, der Situation oder der Person sehen, die zu einem kommt. Man hat es nicht erbeten. Es ist zu einem gekommen. Wenn es, ohne darum zu bitten, zu einem gekommen ist, ergibt sich die Notwendigkeit für eine tiefere Selbstbeobachtung und ein tieferes Verständnis. Es wurde uns vom Göttlichen geschickt, wenn es von selbst gekommen ist. Das Göttliche hat die Übersicht, wie man wohl mit dem umgeht, was vom ihm geschickt wurde. Wenn man es nicht nutzt oder es missbraucht oder unterbewertet, verpasst man eine Gelegenheit fürs Leben. Es ist nur das Göttliche, das uns durch die Vielfalt der Formen und Situationen besucht. Daher sollte man mit einem wachsamen Auge und einem wachsamen Ohr auf die Botschaften, die einem das Göttliche sendet, schauen und hören. Gesegnet ist derjenige, der darauf hören und es sehen kann. Andernfalls wird er mit seiner eigenen Auffassung sterben, mit seinem eigenen geschäftigen Denken.

Derart ist die Technik der Synthese. Dass alles angenommen und seine Tauglichkeit herausgefunden wird. Und entsprechend der Tauglichkeit wird es in grosser Verantwortlichkeit benutzt. Es wird nicht im Sinne von Ausbeutung benutzt. Es wird im Sinne von Einbeziehung genutzt. Dies ist der Weg zu wachsen, zu wachsen im Verständnis, zu wachsen im Gewahrsein, und bis man nicht völlig damit identifiziert ist, gibt es dafür keine Grenzen. Das ist die essentielle Lehre der Synthese. Hieran sollten wir uns an diesem erhabenen Tag erinnern.

Lasst uns damit fortfahren, in diesem Geiste zu arbeiten. Auszugrenzen ist sehr leicht für einen Menschen im Kali-Yoga. Der Lernprozess zielt auf das Einbeziehen. In dem Masse, wie wir andere einbeziehen, werden wir von jenen, denen wir anhängen, mit einbezogen. Wenn wir andere ausschliessen und dann bei jenen, denen wir anhängen, um Einbeziehung nachsuchen, werden wir von ihnen ebenfalls ausgeschlossen. Wenn du diejenigen, die zu dir kommen, mit einschliesst, wirst du von jenen, denen du anhängst, mit eingeschlossen. So ist das. Und so ist das mit der Natur. Wir werden auch versuchen, dieses Prinzip der Natur aufzugreifen. Das ist "Der Pfad der Synthese".

 

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